Heinz Holliger & Sebastian Bohren
Mi 22.Jan 2025 19.30Es braucht wohl den engagierten Einsatz des Schweizer Dirigenten und Komponisten Heinz Holliger, um …
Gordon Jacob hatte zuerst einmal Glück, war er im Ersten Weltkrieg doch einer von den nur 60 Überlebenden eines 800 Mann starken Bataillons. Umso dankbarer betrieb er nach Kriegsende emsig seine Musikstudien am Royal College of Music in London, wo er anschliessend bis zu seinem Ruhestand 1966 unterrichtete. Zudem komponierte er über 700 Werke ‒ vornehmlich Kammermusik ‒, wobei er nicht nur auf traditionellen Pfaden wandelte wie im Oboenquartett, sondern durchaus auch ein Flair für eher ausgefallene Besetzungen hatte, zum Beispiel mit Mundharmonika. Zudem fiel ihm die Ehre zu, das Orchesterarrangement der britischen Nationalhymne für die Krönungsfeierlichkeiten von Elizabeth II. im Jahr 1953 zu schreiben. Mozarts Oboenquartett gehört zu den schönsten Juwelen innerhalb seines kammermusikalischen Schaffens. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass er das subtile Werk in München komponiert hat, in einer Stadt also, die er besonders mochte. Geschrieben hat er es für den ersten Oboisten der berühmten Mannheimer Hofkapelle, von dem man die Rede ging, «dass noch keiner den schönen, runden, sanften und wahren Ton auf der Oboe, verbunden mit der schmetternden Tiefe im Forte, sich so vorzüglich zu eigen gemacht habe als er».