E. T. A. Hoffmanns «Meister Floh» erschien 1822. Das skurril versponnene Märchen, das ironisch Motive des romantischen Feenmärchens mit Szenen aus dem biedermeierlichen Frankfurter Bürgerleben verbindet, wurde als Kunstmärchen konzipiert.

Der schüchterne, verträumte Kaufmannsohn Peregrinus Tyss kommt nach dreijähriger Wanderschaft nach Hause und erfährt, dass seine Eltern während seiner Abwesenheit gestorben sind. Aline, die alte, hässliche Haushälterin seiner Eltern, kümmert sich um alles und ermöglicht ihm ein Leben, als sei seine Kindheit nicht längst vorüber. Jedes Jahr zu Weihnachten beschenkt er sich selbst mit Spielzeug und Kinderbüchern, die er mit kindischer Freude aus- und wieder einpackt, um sie noch an demselben Abend den Kindern einer armen Familie weiter zu schenken. Bei einer dieser beschenkten Familien begegnet ihm eine geheimnisvolle junge Frau, die ihn offenbar besser kennt als ihm lieb sein kann…

Theodor Kirchner kam 1843 auf Empfehlung von Felix Mendelssohn nach Winterthur, wo er während fast zwanzig Jahren als Organist an der Stadtkirche wirkte. Er war eng mit Robert und Clara Schumann und Johannes Brahms befreundet. Als Komponist widmete sich Kirchner ganz der kleinen Form und galt als unbestrittener Meister des Charakterstücks. Er schrieb unzählige solcher kleinen Meisterwerke, allein sein Klavierwerk umfasst mehr als tausend Kompositionen.