Zu Gast in der Elbphilharmonie
Fr 03.Jan 2025 19.30Das Fagott «malt besonders die Gegenstände traulicher Zärtlichkeit». So ist es im Jahr 1807 zu …
Mozart und Salieri: eine filmreife Beziehung. Sogar diejenigen, die wissen, dass Salieri seinen Kollegen Mozart nicht vergiftet hat, blicken auf die beiden unwillkürlich durch die Brille von Milos Formans «Amadeus»-Film. Dort verzweifelt Salieri darob, dass ein junger Flegel wie Mozart so göttliche Musik zu schreiben vermag. Die Sinfonie Nr. 1 wäre so ein Beispiel: Neun Jahre alt war Mozart da... In Wirklichkeit scheint Salieri allerdings ein grosszügiger Mensch gewesen zu sein, der mit unverstellter Begeisterung Mozarts «Zauberflöte» besucht hat und später u.a. als Förderer von Beethoven und Lehrer von Schubert hervorgetreten ist. Einzig etwas sittenstreng soll er gewesen sein, religiös wie musikalisch. Da verblüfft dann schon, wie sinnlich gerade die Bläserfarben in seiner D-Dur-Sinfonie «Il giorno onomastico» daherkommen! Nichts eignet sich so gut dazu, unser Bild von Salieri zu korrigieren, wie seine Musik: Hauchzarte Streicherklänge gibt es da, aparte Bläsersätze, und im Finale sprüht auch der Witz, fast wie bei Haydn, aber doch ganz eigen.
Übrigens: Wessen «Namenstag» mit der Sinfonie gefeiert wurde, ist unbekannt. Wahrscheinlich der eines Mäzens. Falls Sie Mitglied im «Club der 700» sind, dürfen Sie die musikalische Ehrerbietung gerne auf sich selber beziehen. Und falls nicht, dürfen Sie gerne Mitglied werden...