150 Jahre Oratorienchor
Sa 30.Nov 2024 19.30Das «Deutsche Requiem» von Johannes Brahms zählt zu den Favoritwerken ambitionierter …
Als Kind hatte Johann Nepomuk Hummel noch Unterricht bei Mozart, ging aber bereits mit zehn Jahren auf eine Wunderkind-Konzertreise und liess sich 1793 in Wien nieder, wo er allerdings das Pech hatte, im nur ein Jahr zuvor ebenfalls in die Donaumetropole zugezogenen Beethoven auf erdrückende Konkurrenz zu stossen. Richtig glücklich wurde Hummel erst ab 1819 in Weimar, und dort als Nachbar und Hausmusik-Freund des Dichterfürsten Goethe. Eine Freundschaft war auch für Carl Maria von Webers Klarinettenquintett ausschlaggebend, nämlich zum Klarinettengenie Heinrich Joseph Bärmann. Ihm hat Weber einige der schönsten Perlen des romantischen Klarinettenrepertoires sozusagen auf den Leib geschrieben, darunter zwei Konzerte sowie das 1815 vollendete Klarinettenquintett. In ähnlicher Weise auf den Leib geschrieben hat Schubert auch sein «Forellenquintett» ‒ nämlich dem Amateur-Cellisten Sylvester Paumgartner. Dieser gab Schubert den Auftrag, ein neues Werk für ihn zu schreiben: erstens in gleicher Besetzung wie die damals topmodernen Quintette von Hummel, und zweitens müsse darin auch Schuberts populäres Lied «Die Forelle» als Variationensatz vorkommen. Denn Paumgartner war «über dieses köstliche Liedchen ganz entzückt». Wir sind es jedes Mal auch, wenn wir das «Forellenquintett» hören.