Dem Andenken eines Engels mit Leila Josefowicz

CHF
  • 30
  • 50
  • 70
  • 85
Location
Stadthaus
Beginn
19.30 Uhr
Ende gegen
21.30 Uhr

Red Sofa im Anschluss an das Konzert im Park Hotel (Comensoli-Saal). Hannah Schmidt im Gespräch mit Tabita Berglund und Leila Josefowicz.

Besetzung
Orchester
Musikkollegium Winterthur
Leitung
Tabita Berglund
Violine
Leila Josefowicz
Arne Nordheim «Nachruf»
Alban Berg Konzert für Violine und Orchester «Dem Andenken eines Engels»
PAUSE
Jean Sibelius Sinfonie Nr. 7 C-Dur, op. 105

Der Engel war von mädchenhafter Gestalt, und jeder, der sie kennen lernen durfte, war beeindruckt von ihrer zarten Schönheit. Manon Gropius hiess sie, mit Kosenamen «Mutzi», die Tochter von Alma Mahler und des Architekten Walter Gropius, ihres zweiten Gatten. Während eines Aufenthaltes in Venedig erkrankte Manon an Kinderlähmung, und ein Jahr später erlag sie, erst 18-jährig, ihrer Krankheit. Ihre Beerdigung wurde zu einem gesellschaftlichen Wiener Grossereignis. Alban Berg, auch er fasziniert von Manon, widmete der Verstorbenen sein einziges Violinkonzert «Dem Andenken eines Engels». Es ist sein letztes Werk, das er wenige Monate vor seinem Tod noch vollenden konnte ‒ ein Requiem für Manon, das auch sein eigenes werden sollte. Auf dem emotionalen Höhepunkt des Werks zitiert Berg den Bach-Choral «Herr, wenn es Dir gefällt, so spanne mich doch aus» ‒ ein Klagegesang, der den ganzen Schlussteil des Violinkonzerts trägt und wohl keinen unberührt lässt. In dieser Tradition steht auch «Nachruf» von Arne Nordheim, gut zwanzig Jahre später entstanden, als Nachhall eines tiefen Gefühls, wo langsame Melodiebögen wie aus dem Nichts auftauchen und wieder in der Stille versinken ‒ wie ersterbende Wellen, die sich im Spiegelglanz eines ruhigen Sees auflösen. Pures Sein.

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