150 Jahre Oratorienchor
Sa 30.Nov 2024 19.30Das «Deutsche Requiem» von Johannes Brahms zählt zu den Favoritwerken ambitionierter …
Paul Juon (1872-1940) ist mittlerweile kein Unbekannter mehr, aber noch immer ein Geheimtipp. In Moskau in einer Familie mit Bündner Wurzeln aufgewachsen, wirkte er die meiste Zeit seines Lebens in Berlin. Seine elegante, nie anspruchslose Musik fand viel Anklang in den Konzertsälen, aber auch als Verlagsartikel für ambitionierte Heimmusikerinnen und -musiker. Die Trio-Miniaturen von 1920 sind in beiden Sphären zu Hause. Vier kleine Juwelen, nur wenige Minuten kurz. Derselben Generation wie Juon gehört Arnold Schönberg an. 1899 komponierte er zwar noch ganz in den sinnlichen Gleisen des Jugendstils, eckte aber mit seinem Streichsextett "Verklärte Nacht" bereits kräftig an: Als "mindestens polizeiwidrig" hielt man Schönbergs Frevel, ein Seitensprung-Gedicht von Richard Dehmel zum Programm eines Kammermusikwerks zu nehmen. Eduard Steuermann, Pianist und Komponist aus dem Schönberg-Kreis, bearbeitete das Stück 1932 für Klaviertrio. Seine Fassung akzentuiert die Zwiesprache von Mann und Frau (in den Streichern), leuchtet manches kompositorische Detail (im Klaviersatz) schön aus und lässt so gleich zwei Qualitäten von Schönberg hervortreten.