Zu Gast in der Elbphilharmonie
Fr 03.Jan 2025 19.30Das Fagott «malt besonders die Gegenstände traulicher Zärtlichkeit». So ist es im Jahr 1807 zu …
Igor Strawinskys Suiten für kleines Orchester basieren auf zwei kurzen Klavierstücken, die er für den Unterricht für Kinder komponiert hatte. Umso erstaunlicher, dass sich aus diesem vermeintlich eher anspruchslosen musikalischen Material zwei derart kunstvoll orchestrierte Suiten fabrizieren liessen. Erstaunlich ist auch Dmitri Schostakowitschs Neunte: Seit Ludwig van Beethoven erwartet man, wenn es um eine Neunte geht, Grosses, Pathetisches und Tiefschürfendes. Doch Schostakowitsch, auch im fortgeschrittenen Alter zuweilen noch ein «enfant terrible», führte alle solche Erwartungen ad absurdum mit einer fast knauserig kurzen, respektlos witzigen, ja höhnischen Sinfonie. Witzig, weil mit provokativen Jazz-Anklängen, kommt auch Maurice Ravels G-Dur-Klavierkonzert daher. Jedenfalls in den beiden Ecksätzen. Der langsame Mittelsatz hingegen, eröffnet in meditativer Ruhe allein vom Soloklavier, gehört zu Ravels innigsten Eingebungen. Alles klingt hier schlicht und edel, ja schwerelos, und ist gleichzeitig eminent kunstvoll Musik zum Niederknien.