Borodin & Brahms
Fr 22.Nov 2024 12.15Was verbindet Borodin mit Brahms? Nun ja, das grosse B in ihrem Namen ‒ und das Geburtsjahr 1833. …
Auf diese Idee muss man zuerst einmal kommen! In Martinůs «Küchenrevue» tanzen nämlich Küchenutensilien fröhlich um einen Kochherd. Wir sind im Paris der goldenen Zwanziger Jahre. Alles spielt ein bisschen verrückt, kulturelle Extravaganzen stehen auf der Tagesordnung. Seit 1923 lebt Martinů in der französischen Metropole. Der Charme Frankreichs hat es ihm angetan, und an der französischen Kunst liebt er «Ordnung, Klarheit, Mass, Geschmack sowie genauen, empfindsamen, unmittelbaren Ausdruck». In der «Küchenrevue» von 1928 bringt er dieses «savoir vivre» treffsicher auf den Punkt. Eine Portion Ironie, eine gute Prise Schalk und viel Zeitgeist der goldenen Zwanziger Jahre werden in diesem köstlichen Werk für sechs Instrumente zu einem typisch französischen Gericht zusammengebraut. Kein Wunder, dass Martinů mit dieser Ballettmusik der Durchbruch an der Seine gelang. Zeittypisch ist allein schon der Klang, bestehend aus einem Klaviertrio, zwei Holzbläsern (Klarinette und Fagott) und einer vorlauten Trompete. Zu seinem 25-jährigen Bestehen hat das Schweizer Klaviertrio eine eigene Fassung (Konzept Martin Lucas Staub) mit surrealen und witzigen Texten des schottisch-schweizerischen Dichters Ron Butlin (deutsche Übersetzung Martina Tichy) erstellen lassen. Es entstand eine heitere Produktion zu den amourösen Verwicklungen von Topf, Deckel, Schneebesen, Abwaschlappen und Besen...