Zu Gast in der Elbphilharmonie
Fr 03.Jan 2025 19.30Das Fagott «malt besonders die Gegenstände traulicher Zärtlichkeit». So ist es im Jahr 1807 zu …
«Know your audience!», lautet eine Marketing-Maxime. Ein junger Komponist aus Bonn namens Ludwig van Beethoven wollte beim Wiener Publikum auf sicher gehen. Aufs Programm seines ersten öffentlichen Konzerts am 2. April 1800 setzte er Werke der «local heroes»: Eine Sinfonie von Mozart, ein paar Arien aus Haydn enorm populärer «Schöpfung». Den kräftig selbstbewussten Schlusspunkt jedoch bildete seine eigene 1. Sinfonie. Ein jugendlicher Beethoven ist da zu hören, der mit Schwung («con brio»!) und Witz seine Vorbilder Haydn und Mozart zu übertreffen sucht.
Musik wie Champagner, könnte man sagen. Zum Feierabend-Cocktail fehlte da noch eine süsse Zutat. Die liefert uns Richard Wagner: Pfirsichmild ist sein «Siegfried-Idyll», das er an Weihnachten 1870 im Treppenhaus seiner Villa in Tribschen bei Luzern uraufführen liess. Sein Zielpublikum war viel exklusiver als bei Beethoven, Wagner kannte es dafür sehr genau: Adressatin war einzig seine Gattin Cosima, Mutter des gemeinsamen Söhnleins Siegfried, die an jenem Tag Geburtstag feierte.
Konzerteinführung to go - Paul-Boris Kertsman zu Wagners Siegfried-Idyll in Verbindung mit Music:Eyes