«Werden, Sein, Vergehen»: So lautet das Motto des Winterthurer Saison-Triptychons 2022 - 2025. Programmatisch zusammengehalten werden die Saisons von den letzten drei Mozart-Sinfonien, von drei grossen Vokalwerken des 18. Jahrhunderts und von drei zeitgenössischen Gegenstücken. In der aktuellen Saison, die sich dem «Sein» widmet, erklingen Mozarts g-Moll-Sinfonie, Bachs Matthäus-Passion und Kaija Saariahos modernes Oratorium «La passion de Simone». Ungemein farbenprächtige Musik gibt es da zu erleben, für welche die finnische Komponistin berühmt war. Und eine faszinierende, ja verstörende Hauptfigur gibt es zu entdecken: Die Philosophin Simone Weil (1909 - 1943), die sich der Frage, wie denn unser «Sein» zu leben sei, radikaler, rebellischer und kompromissloser gestellt hat als je zuvor. Zwischen sozialistischem Engagement und weltentrückter Mystik beschritt sie eine Art modernen Kreuzweg - so jedenfalls zeichnen Saariaho und ihr Librettist Amin Maalouf das kurze Leben von Simone Weil in ihrem Oratorium von 2006 nach. Eine Stunde intensives Erleben in Wort und Musik, ein veritables Saison-Highlight! Dafür garantieren auch die international gefragte portugiesische Dirigentin Joana Carneiro, eine Spezialistin für dieses Repertoire, sowie die junge Sopranistin Roxane Choux. Nicht verpassen!