Film & Musik - Schellen-Ursli
Sa 21.Dez 2024 19.00In Xavier Kollers Verfilmung wird die beliebte Bilderbuchgeschichte von Selina Cönz Teil einer …
«Wie ich aufwachte», so notierte Cosima Wagner in ihrem Tagebuch am 25. Dezember 1870, also am Weihnachtstag, der gleichzeitig ihr Geburtstag war, «wie ich aufwachte, vernahm mein Ohr einen Klang, immer voller schwoll er an, nicht mehr im Traum durfte ich mich wähnen, Musik erschallte, und welche Musik!» Im Geheimen, so dass es keiner merkte, hatte Wagner Ende 1870 eine (wie er sie anfänglich nannte) «Tribschener Idylle mit Fidi-Vogelsang und Orange-Sonnenaufgang» für seine Cosima komponiert ‒ das «Siegfried-Idyll». Vogelsang und Sonnenaufgang verraten, woher Wagner das musikalisch-thematische Material hernahm – nämlich aus seinem «Siegfried», dem dritten Teil der «Ring»-Tetralogie. Entstanden ist ein Idyll aus feingliedrigen, verinnerlicht-träumerischen Klängen, eine Liebes-Musik von subtiler Innigkeit und fast privater Zartheit ‒ und das als Geburtstagsgeschenk. Auch Mozart könnte seine «Gran Partita» als Geschenk komponiert haben ‒ nämlich als Hochzeitsgeschenk für seine Frau Constanze, die er im August 1782 geheiratet hatte. So jedenfalls will es die Legendenbildung. Gesichert ist immerhin, dass die «Gran Partita», übrigens Mozarts grösste Bläserserenade, grosses Aufsehen machte, wie ein Wiener Musikenthusiast damals in seinem Tagebuch festhielt: «Hab’ heut eine Musik gehört mit Blasinstrumenten, von Herrn Mozart – herrlich und hehr! Sie bestand aus dreizehn Instrumenten – o es tat eine Wirkung – herrlich und gross, trefflich und hehr!»
Konzerteinführung to go Paul-Boris Kertsman zu Wagners Siegfried-Idyll in Verbindung mit Music:Eyes